Was ist Xylit (Xylitol)? | gesundheit.de

2022-09-23 08:12:53 By : Ms. Mary Zheng

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Xylit (chemisch: Pentanpentol) gehört zur Gruppe der Zuckeralkohole, zu der beispielsweise auch Sorbit oder Lactit zählen. Es kommt vor allem in der Lebensmittelindustrie als Zuckeraustauschstoff zum Einsatz. Hier ist der Stoff besonders beliebt, da ihm eine antikariogene Wirkung nachgesagt wird. Xylit hat im Gegensatz zu gewöhnlichem Haushaltszucker (Saccharose) also keine schädigende Wirkung auf unsere Zähne, sondern soll sich sogar positiv auf unsere Zahngesundheit auswirken können.Eigenschaften

Xylit ähnelt vom Geschmack her normalem Haushaltszucker und besitzt auch nahezu die gleiche Süßkraft. Beim Verzehr sorgt es für einen kühlenden Effekt auf der Zunge, da es beim Kontakt mit dem Speichel der Umgebung Wärme entzieht.

Ähnlich wie bei Sorbit liegt auch bei Xylit der Kaloriengehalt unter dem von normalem Haushaltszucker. Während ein Gramm Saccharose etwa 4 Kalorien enthält, sind es bei Xylit nur 2,4 Kalorien pro Gramm. Da der Zuckerersatzstoff im Körper mit weniger Insulin verstoffwechselt werden kann als Saccharose, wird er oft in Produkten für Diabetiker verwendet.

In Finnland wurde in den 70er Jahren die kariesreduzierende Wirkung von Xylit entdeckt. In mehreren Studien konnte eine deutliche Reduktion von Karies durch die Einnahme belegt werden. Dieser Effekt ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass die Bakterien, die für die Entstehung von Karies verantwortlich sind, Xylit nicht verstoffwechseln können und deswegen absterben.

Zudem soll durch Xylit die Speichelproduktion angeregt und die Remineralisierung der Zahnsubstanz gefördert werden. Durch die Verwendung sollen die Zähne außerdem glatter werden – was es Proteinen schwerer macht, sich an der Zahnoberfläche anzuheften. Darüber hinaus sollen sich durch den regelmäßigen Gebrauch des Zuckerersatzstoffes auch Plaque und Zahnstein leichter entfernen lassen.

Für eine optimale Zahnpflege soll angeblich eine Xylit-Menge zwischen fünf und zehn Gramm pro Tag eingenommen werden. Diese Menge kann beispielsweise über Pulver, Bonbons oder Kaugummis aufgenommen werden.

Ob Xylit schädliche Nebenwirkungen haben kann, ist bislang nicht bekannt. Für Behauptungen, wie dass Xylit krebserregend sei, gibt es bislang keine Nachweise.

Bei der Einnahme sollte jedoch beachtet werden, dass Xylit bei einer Dosis, die 0,5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht überschreitet, eine abführende Wirkung haben kann.

Im Gegensatz zu Sorbit gewöhnt sich der Organismus jedoch mit der Zeit an eine höhere Xylit-Menge: So tritt bei einer regelmäßigen Einnahme der abführende Effekt langfristig nicht mehr auf. Trotzdem müssen Lebensmittel, die mehr als zehn Prozent des Zuckerersatzstoffes enthalten, mit dem Zusatz ‚kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken‘ gekennzeichnet werden.

Auch wenn Xylit beim Menschen bislang als gesundheitlich unbedenklich gilt, kam es in Tierexperimenten zu schweren Nebenwirkungen: So traten beispielsweise bei Hunden ein starker Abfall des Blutzuckerspiegels, eine schwere Schädigung der Leber sowie Gerinnungsstörungen auf.

Als natürliche Xylit-Quellen dienen verschiedene Obst- und Gemüsesorten. So kommt es beispielsweise in Blumenkohl sowie in Erdbeeren, Himbeeren und Pflaumen vor. Da der Zuckerersatzstoff auch in der Rinde der Birke in größeren Mengen vorhanden ist, wird er auch als Birkenzucker bezeichnet.

Auch in unserem Körper wird Xylit produziert – es handelt sich bei dem Zuckeralkohol also nicht um einen körperfremden Stoff. Es wird vom Körper beim Abbau von Kohlenhydraten hergestellt.

Die industrielle Gewinnung erfolgt heute vor allem aus abgeernteten Maiskolben. Da die Gewinnung aufwendig ist, ist der Zuckerersatzstoff deutlich teurer als gewöhnlicher Haushaltszucker. Kaufen kann man Xylit in Form von Pulver oder als Bestandteil von Kaugummis, Lutschbonbons, Mundsprays oder Zahncreme.

Xylit wird in der Küche zum Kochen und Backen immer beliebter, da es Zucker nahezu gleichwertiger ersetzt, aber nur die halbe Kalorienmenge besitzt. Mittlerweile gibt es viele Produkte, wie beispielsweise Schokolade, zu kaufen, in denen es anstatt Saccharose zum Süßen verwendet wird. In Lebensmitteln wird der Zusatzstoff Xylit mit der Nummer E967 gekennzeichnet.

Der Zuckerersatzstoff wird daneben auch in Kaugummis und Bonbons zur Zahnpflege verwendet. Dabei sollte man stets darauf achten, nur Produkte zu kaufen, die nur mit Xylit und nicht mit anderen Zuckerersatzstoffen gesüßt worden sind. Gerade bei Kaugummis ist dies jedoch häufig nicht der Fall.

Aktualisiert: 01.09.2020 Autor*in: Kathrin Mehner, Medizinredakteurin

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